Kinderzahnheilkunde
Nach über 10 Jahren zahnmedizinischer Arbeit mit Kindern haben wir viele Kinder mit uns wachsen gesehen. Dadurch haben wir viel Erfahrung mit unterschiedlichen Charakteren und Situationen. Am wichtigsten ist, ein Kind nie zu überfordern oder unter Druck zu setzen.
Bitte beachten Sie unsere 10 Tipps zum Umgang mit Kindern beim Zahnarzt, damit Ihr Kind VERTRAUEN ZU UNS aufbauen kann:
- Gehen Sie bestenfalls nicht erst zum Zahnarzt, wenn Ihr Kind Schmerzen hat!
- Gestalten Sie den Zahnarztbesuch immer als STRESSFREIEN Ausflug.
- Die Begleitperson des Kindes sollte entspannt sein und uns vertrauen. Wenn Sie selbst an Zahnarztangst leiden, kommen Sie doch zuerst mal allein zu uns zum Kennenlernen.
- Nehmen Sie bitte bei jedem Besuch die eigenen Putzutensilien mit – Zähneputzen kann Spaß machen, wenn man es richtig macht!
- Es ist keine Strafe, uns zu besuchen… Drohen Sie Ihrem Kind bitte nie mit dem Zahnarzt! Sprechen Sie mit Ihrem Kind ermutigend über negative Zahnarzt-Erfahrungen und geben Sie uns darüber Bescheid.
- Vermeiden Sie unbedingt, dem Kind zu sagen, dass “es nicht weh tut” – dieser Satz führt bei Kindern zu Angst. Besser funktioniert: “Du darfst Deine Zähne herzeigen!“ Fordern Sie Ihr Kind NICHT dazu auf, sich (ordentlich) hinzusetzen oder den Mund zu öffnen. Bitte nehmen Sie im Raum auf den Elternstühlen Platz und entspannen Sie sich. Kinder können ab der Kindergartenzeit allein auf dem Zahnarztsessel Platz nehmen.
- Überlassen Sie UNS die Kommunikation mit Ihrem Kind! Alle Gefühle sind bei uns erlaubt, auch sinnlos erscheinende.
- Schimpfen Sie nicht mit Ihrem Kind im Behandlungsraum – oft sind mehrere Anläufe notwendig – WIR werden Ihr Kind führen!
- Versprechen Sie keine Belohnung nach der Behandlung.
- Ihr Kind soll JEDENFALLS in einer optimistischen, positiven Stimmung sein, wenn es die Ordination verlässt. Gerne kann uns Ihr Kind eine Zeichnung oder ein Foto mitbringen.
Soll man Milchzähne überhaupt behandeln?
So wie man sich die Hände waschen sollte und bei Krankheit notwendige Medizin einnimmt, so sollten auch Milchzähne keine Schwachstellen für das Immunsystem darstellen. Außerdem sind Zahnschmerzen für Kinder mindestens genauso schlimm, wie für Erwachsene, und Infektionen im Kieferknochen dürfen nicht unterschätzt werden. Leider ist Milchzahnkaries ein Problem, das fast jede Familie mehr oder weniger betrifft. Wenn Erwachsene Zahnschmerzen haben, sehen Sie in den meisten Fällen ein, dass dies eine Behandlung benötigt. Bei Kindern ist diese Einsicht oft nicht vorhanden, denn: Da wo es unangenehm ist, darf oft niemand hingreifen… Daher ist es gut, wenn Milchzahnkaries gar nicht so weit fortschreitet, sodass der Nerv des Zahns betroffen ist. Milchzähne stellen Platzhalter für die bleibenden Zähne dar und sollten so lange wie nötig erhalten werden. Die richtige Zahnputztechnik und zahngesunde Ernährung, sowie das richtige Kau- und Schluckmuster sind Grundsteine für einen gepflegten Mundraum und eine gute Aussprache. In der Literatur wird eine halbjährliche Zahnkontrolle ab dem Durchbruch der ERSTEN Milchzähne empfohlen. Spätestens mit 3 Jahren sollte der erste Zahnarztbesuch stattgefunden haben und spätestens ab dem 6. Lebensjahr empfehlen wir die regelmäßige Kinder-Mundhygiene beim Zahnarzt. Wenn eine Therapie der Milchzähne notwendig ist, sind Vertrauen zum Zahnteam und “Mitmachen-Wollen” die Schlüssel für eine erfolgreiche Behandlung. Beachten Sie dazu bitte unsere Hinweise in unserer Kinder-Anamnese!
Gerne beraten wir Sie ausführlich zu diesem Thema.
Was ist Fissurenversiegelung?
Auf den Kauflächen und Außenseiten von Backenzähnen und auch auf den Rückseiten der oberen Schneidezähne findet man Nischen, Grübchen, Furchen und Einziehungen, in welche die Borsten der Zahnbürste nicht hineinfinden. Diese feinen “Linien und Punkte” sind oft ausschlaggebend für unterminierende Löcher in den Zähnen. Früh genug detektiert können diese Stellen gereinigt und mit speziell für diese Indikation entwickelten Kunststoffen versiegelt werden. Dazu wird auch ein Kariesdetektor verwendet, um keine Bakterien unter der Versiegelung „einzusperren“.
Gerne beraten wir Sie ausführlich zu diesem Thema.
Was ist MIH?
Die Molaren-Inzisiven-Hypomineralisationsstörung (MIH) betrifft mindestens jedes 6. Kind mehr oder weniger. Neue, bleibende Zähne können bereits beim Durchbruch diagnostiziert werden und es bedarf kompetenter Aufklärung und Therapie, oft in Kombination mit der Kieferorthopädie. Auch gibt es andere Zahnsubstanz-Grunderkrankungen, die im Kindheitsalter erkannt werden können. Daher ist ein regelmäßiger Zahnarztbesuch dringend anzuraten.
Gerne beraten wir Sie ausführlich zu diesem Thema.
Braucht mein Kind eine Zahnspange?
In unserer heutigen Gesellschaft könnte wohl jedem Kind eine Zahnspange gemacht werden, denn komplett gerade Zähne gibt es äußerst selten. Um schwerwiegende Fehlstellungen zu vermeiden, sollte eine Begutachtung hinsichtlich der Zahnstellung regelmäßig ab dem 3. Lebensjahr durchgeführt werden.
Gerne beraten wir Sie ausführlich zu diesem Thema.